31.10.08: Zeitreise…

Feuerwehr Schwaz unternimmt eine Zeitreise in die eigene Geschichte

Der Umzug der FF Schwaz ins neue Gerätehaus steht unmittelbar bevor. Am 31. Oktober wurde vom alten Schlauchturm – erst zum zweiten Mal in der 74 jährigen Nutzung -  die Kuppel mit der Erinnerungsschrift abgenommen.

Rückansicht des Feuerwehrhauses...

Als im Jahre 1934 das Gerätehaus errichtet worden war, hinterlegte der damalige Kommandant – Stellvertreter Hans Fleckl in einer blechernen Kuppel ein Schriftstück mit einem Satz Münzen. Darin wurde an die schwierigen Bedingungen unter denen das Gerätehaus errichtet worden war erinnert.

 

...Bürgermeister, Kommando sowie einige Senioren erschienen zur Abnahme der Kuppel...

 

Mehr als 50 Jahre später - im Jahr 1986 - das Gerätehaus wurde gerade saniert – wurde auch die Kuppel abgenommen.

Der Fund des Schriftstückes war damals geradezu eine Sensation, weil niemand aus der Feuerwehr von der Existenz dieses Dokumentes wusste.

Nach der Restaurierung durch das Landesmuseum fand das Original im Büro des Kommandanten seinen Platz.

 

...besagte Kuppel in den Händen des Kommandanten...

 

Im sanierten Turm wurde schließlich eine neue Urkunde mit einer Ausgabe der Tiroler Tageszeitung sowie einem Satz Münzen hinterlegt.

Am 31. Oktober 2008 – also 22 Jahre später – wurde eben diese Kuppel wieder abgenommen, um die Schriften ins neue Haus zu übersiedeln.

Im Beisein des Bürgermeisters Dr. Hans Lintner, Kommandant Karl Rinnergschwentner, seinem Stellvertreter Hilmar Baumann sowie zahlreichen Feuerwehr – Senioren wurde dieser „Akt“ vollzogen.

 

...Schrift aus dem Jahr 1934 - ein Stück Zeitgeschichte...

 

Der Originaltext aus dem Jahr 1934:

"Im Jahre 1934, das sechzehnte nach Beendigung des Krieges 1914/1918 wurde dieses Gerätehaus erbaut, nachdem das alte Magazin des 1. und 2. Löschzuges nicht mehr entsprochen hat.
Seit dem Jahre 1923 bemühte sich das Kommando um die Erwerbung eines geeigneten Bauplatzes für ein Gerätehaus, welchem jedoch aus verschiedenen Gründen ein Erfolg versagt blieb.
In der Sitzung vom 10. April 1934 wurde einstimmig beschlossen, ein Gerätehaus nach dem Planentwurf des Stadtbaumeisters Hubert Hochleitner an der derzeitigen Stelle zu errichten. Bauzeit vom 9 Juli bis 10 September 1934, Einweihung am 23 September 1934. Baukosten rund 18.000 Schilling ( der heutige Wert 30 guter Kühe ).

Der Baugrund wurde von der Stadtgemeinde unentgeltlich in das Eigentum der Feuerwehr übergeben und hierfür eine eigene Grundbuchnummer errichtet. Der Freiwilligen Feuerwehr Schwaz ist es nun im 66. Jahre ihres Bestandes gelungen, ein den Ansprüchen der Zeit entsprechendes Heim für den 1. und 2. Zug, die Retterabteilung und dem zu errichtenden Bezirkslöschzug zu schaffen....."

 

Im Anschluss fand noch eine kleine Führung durchs alte Haus für die Medienvertreter statt...

 

Im Jahr 1986 wurde dann folgende Inschrift hinterlegt:

"....Die Freiwillige Feuerwehr Schwaz zählt zur Zeit 124 aktive Kameraden und 33 Reservisten. Wir sind ausgerüstet mit 10 Fahrzeugen und 2 Booten.
Heuer, 50 Jahre nach der Errichtung unseres Gerätehauses war es höchste Zeit, an eine Überholung zu denken. 1984 war ja schon ein Erweiterungsbau für die Drehleiter und das Rüstfahrzeug errichtet worden. Für das 120. Gründungsfest im Juni 1987 haben wir den Ausbau einer Kommandozentrale im Sinn.
Die einzelnen Magazine wurden von den Kameraden selbst ausgemalt, die baulichen Maßnahmen sind Aufgabe der Gemeinde.
Für die Ausrüstung der Kommandozentrale war die Anbringung eines Antennenmastes auf dem Schlauchturm erforderlich. Dabei wurde der alte Turmknauf entfernt und geöffnet. Er enthielt eine Gedenkschrift des damaligen Kommandantenstellvertreters Hans Fleckl. Die Metallhülse, die das Pergament enthielt, war stark verrostet und voll Wasser, das Pergament ist ziemlich angegriffen. Das Landesmuseum in Innsbruck bemüht sich zur Zeit noch, diese Urkunde zu retten.

Wir wollen mit dieser Schrift unseren Nachfolgern ein Andenken an das Jahr 1986 hinterlassen und hoffen, daß die Idee der Feuerwehr die Jahre überdauert......"  

Gott zur Ehr
dem Nächsten zur Wehr

Stadttkommandant
Karl Rinnergschwentner 

Stellvertreter
Leo Ledermaier

Schriftführer
Wagner Karl Heinz

Bürgermeister
Dir. Hubert Danzl

Bezirkskommandantstellvertreter
Klaus Erler