Freiwillige Feuerwehr der Stadt Schwaz
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2009 – 1999: 10 Jahre Felssturz am Eiblschrofen

Besondere Einsätze

  

Am 10. Juli 1999 stürzten Tausende Kubikmeter an Gestein vom Eiblschrofen in Schwaz/ Tirol. Das war der Beginn des längsten Einsatzes, den die Freiwillige Feuerwehr Schwaz in ihrer 132-jährigen Geschichte zu bewältigen hatte.

 
Evakuierungsgebiet umfasste 55 Häuser mit 286 Personen.

Durch die Felsstürze war der Ortsteil Ried akut bedroht. Da die herbeigerufenen Geologen genau über die Brüchigkeit des Eiblschrofenmassivs Bescheid wussten, gingen sie von der größten Gefahr aus. Das schlimmste Szenario, ein Bergsturz mit mehreren 100.000 m3 hätte den gesamten Ortsteil verschüttet. Daher wurde am Abend des 10 Juli die Evakuierung des Ortsteiles angeordnet. Rotes Kreuz, Feuerwehr und Bergrettung übernahmen diese Aufgabe, die Gesamteinsatzleitung wurde im Feuerwehrgerätehaus in der Marktstraße eingerichtet. Die Feuerwehr brachte die Evakuierten zum Sammelplatz, dort wurden sie vom Roten Kreuz registriert und bei Bedarf in Notunterkünften untergebracht. Allerdings wurde ein Großteil der Betroffenen privat bei Verwandten oder Bekannten aufgenommen. Insgesamt wurden 55 Häuser mit 286 Bewohnern evakuiert,16 Betriebe mussten vorübergehend stillgelegt werden.

 
Am Interspar - Parkplatz wurden alle betroffen registriert. Der Krisenstab tagte im Schnelleinsatzzelt der FF Schwaz

Ungewisse Zukunft

Diese doch überraschende Evakuierung stellte viele Bewohner vor psychische Probleme. Die Tatsache, sein eigenes Haus nur kurz betreten zu dürfen, die Ungewißheit über die Dauer der Evakuierung oder ob das Haus die Felsstürze übersteht war für viele Erwachsenen ein Problem. Den Kindern machte der für sie unerklärliche Wohnungswechsel, das Verlassen der gewohnten Umgebung oder einfach das Fehlen der Spielkameraden sehr zu schaffen. Auch die Gewerbetreibenden mussten um ihre Betriebe zittern. So wurden über das Rote Kreuz mehrere Psychologen vom PAS ( Psycological Acute Service) Team, die auch in Galtür zum Einsatz kamen, angefordert. Diese waren für die Betroffenen rund um die Uhr über eine eigens eingerichtete Hotline erreichbar. Das Angebot wurde dankend von vielen Riederern genützt.

 
Das Gerätehaus wurde zum Dreh-, und Angelpunkt aller Maßnahmen. Hinter dem Gerätehaus wurde
ein Containerdorf errichtet - genannt "Schrofen City".

In den nächsten Tagen und Wochen bestand die Hauptaufgabe der Feuerwehr darin, mit den Betroffenen zu ihren Häusern zu fahren, um die notwendigsten Dinge, die zum Leben gebraucht wurden, mitzunehmen. Dazu fuhren jeweils 2 Feuerwehrmänner mit Einsatzfahrzeugen in das evakuierte Gebiet, bei einem Felssturz hatte man ca. 50 Sekunden Zeit, das Gebiet zu verlassen. Vorher mussten die Betroffenen eine Zutrittsgenehmigung im Gerätehaus ausfüllen, ohne die man die Straßensperren nicht passieren konnte. Abgesperrt wurde das Areal von der Gendarmerie, die bis zu 12 Mann und mehrere Hunde im Einsatz hatte.

  
Betroffenenversammlung im Turnsaal der Hauptschule

Zwischenzeitlich wurde begonnen, den Eiblschrofen zu vermessen, damit man die Bewegungen am Berg genauer deuten und interpretieren kann. 

Hundertschaften von Vermessern, Geologen und Technikern aus ganz Österreich wurden zusammengetrommelt, um Erkenntnisse über den Berg zu gewinnen. Auch dieser" technische Stab" war im Gerätehaus der FF Schwaz untergebracht. Da diese verpflegt werden wollten, wurde vereinbart, dass die Küche der Frundsbergkaserne Schwaz die Mahlzeiten zubereitet und diese in der Feuerwehrkantine ausgegeben werden. Hier wurden die Frauen der Feuerwehrmänner "verpflichtet". Insgesamt brachten es die Feuerwehrfrauen auf über 2500 Stunden in der Kantine. 

Parallel dazu begann die Wildbach und Lawinenverbauung Tirol, Gebietsbauleitung Schwaz, mit der Planung von mehreren Dämmen, die eventuelle Felsstürze auffangen sollten.
Am 15 Juli, 5 Tage nach den ersten Felsstürzen, stand das Projekt, am 23 Juli wurde der Zufahrtsweg ausgeschoben, und am 27 Juli nahm die ARGE Eiblschrofen, bestehend aus 4 Baufirmen, die Dammbauarbeiten in Angriff. Arbeitsbeginn war um 7.00 Uhr, Arbeitsende bei Sonnenuntergang, an den Wochenenden wurde durchgearbeitet. Der rasche Fortschritt der Genehmigungsverfahren war nur durch das Katastrophenhilfsdienstgesetz möglich, hätte der Amtsweg eingehalten werden müssen wären die Baugenehmigungen bis heute nicht erteilt.

 

Sicherheit der Baustelle 

Mit den Bauarbeiten begann auch für die Feuerwehr eine sehr arbeitsreiche Zeit, da sich die Dammbaustellen logischerweise in der Falllinie des Felsens befanden. Daher mussten sehr umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen ausgearbeitet werden, wobei auch das neue Baustellenkoordinationsgesetz voll zum Tragen kam. Hier alle Details der Alarmpläne darzustellen würde den Bericht bei Weitem sprengen, daher wird nur das Wesentliche erklärt.

Zahlreiche Fragen mussten abgeklärt werden, wie alarmiert man die Arbeiter, wie werden sie auf ein Ereignis aufmerksam gemacht, und was wenn ein Felssturz Personen verletzt , wie rettet man sie, das waren nur einige Themen, die es für die Feuerwehr auszuverhandeln galt.

 

  
Das mediale Echo war enorm

Felsstürze wurden von 5 Beobachtungsposten des Bundesheeres, die den Berg den ganzen Tag über beobachteten, via Arbeitsfunkgeräten, Kanal 72 gemeldet. Mit der Zeit kamen noch eine Videoüberwachungsanlage, Lawinenradar sowie Richtfunkmikrofone zum Einsatz, um auch bei schlechter Sicht die Arbeiten zu ermöglichen. Somit war eine rasche Alarmierung für die Baustellen gewährleistet. Teilweise wurde bis zu 15 mal täglich Alarm ausgelöst. Nach jedem Alarm musste die Baustelle von einem Geologen freigegeben werden. Anfangs wurde von der Feuerwehr die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften bei jedem Felssturz kontrolliert. Alle Personen, die sich im Gefahrenbereich aufhielten mussten Rettungsgeschirre tragen, um im Falle einer Verletzung nur mehr ans Tau oder an die Hubschrauberwinde gehängt werden zu müssen.

 

 
Von der Feuerwehr Schwaz wurde in Abstimmung mit dem Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres in Schwaz eine Transportkiste mit den notwendigsten Rettungsgeräten zusammengestellt, um diese im Ernstfall einfliegen zu können. Auch wurden mehrere Feuerwehrmänner an der Hubschrauberseilwinde ausgebildet, um die Eingreifzeiten so kurz wie möglich zu halten. Bei mehreren Übungen wurde der Ernstfall trainiert. Überhaupt stellte der Hubschrauberstützpunkt des Bundesheeres in Schwaz eine der wesentlichen Stützen des Katastrophenmanagements dar, immerhin flog die Aluette 3 über 400 mal (!) den Eiblschrofen an, damit sich Techniker und Geologen einen genauen Überblick verschaffen konnten.

Am 2 September konnten die ersten Bewohner des Ortsteiles Ried wieder in ihre Häuser, am 3. November kehrten die letzten Evakuierten nach hause zurück. Damit endete für einen Großteil der Feuerwehreinsatzkräfte der Eiblschrofeneinsatz, nur die Zentrale war wegen der Fertigstellungsarbeiten bei den Dämmen bis zum 12 November besetzt. Am 20 November wurde in der Tennishalle ein rauschendes Abschlussfest abgehalten, wo sämtliche Beteiligten und Betroffenen (über 700 Personen) den glücklichen Ausgang des Ereignisses Eiblschrofen feierten.

Fragebogen 

Am Ende der Evakuierung wurde an die Betroffenen ein von den Psychologen ausgearbeiteter Fragebogen verteilt, in dem sie das Hilfsangebot der Feuerwehr und der restlichen Einsatzorganisationen bewerten sollten. Immerhin 45% der Fragebogen wurde zurückgegeben, so dass sich sehr gute Rückschlüsse auf das Kollektiv der evakuierten Bürger ziehen lassen. Daraus ergibt sich eine repräsentative Liste mit Anregungen und Kritik. So wurde die Arbeit der Feuerwehr vom Großteil der Betroffenen als positiv eingeschätzt. Viele meinten mehr Hilfe erhalten zu haben als sie sich eigentlich erwartet hatten. Besonders gelobt wurde die Hilfsbereitschaft bei den kleinen persönlichen Anliegen, auch die Möglichkeit, mit der Feuerwehr in das evakuierte Haus zu fahren war sehr wichtig, ähnlich wurde die Feuerwehreinsatzleitstelle als Anlaufstelle bewertet. Man sieht also, dass die Feuerwehr in dieser für die Betroffenen sehr schwierigen Zeit auch eine wichtige seelische Stütze war. Vor allem zeigt sich, dass die Feuerwehr immer mehr in die Position eines Dienstleistungsunternehmen gedrängt wird. Anders wären die so vielschichtig gewordenen Angebote (sprich Einsätze) des "Unternehmens Feuerwehr" wohl nicht zu erklären. 

Personal 

Natürlich stellt sich auch die Frage, wie denn ein derartiges Ereignis mit freiwilligem Personal abzudecken war. Dazu muss vorausgeschickt werden, dass der Kommandant bei der Gemeinde angestellt ist, genauso der hauptamtliche Gerätewart und ein Terminarbeiter. Dazu kamen noch 2 Studenten als Ferialarbeiter und ein Zivildiener der LFS Tirol, alllesamt Mitglieder der FF Schwaz bzw. anderer Feuerwehren. Weiters stellten große Firmen Arbeiter frei, ältere, pensionierte Kameraden sowie Urlauber und Schichtarbeiter gewährleisteten zu jeder Zeit einen reibungslos Verlaufenden Dienst. Die Feuerwehren des Bezirkes stellten jeden Tag wechselnd zwei Mann zur Verfügung.

Insgesamt leistete die Feuerwehr Schwaz 18800 Einsatzstunden bei diesem Ereignis. Mit den Fahrzeugen wurden während dieser Zeit 16.000 Kilometer zurückgelegt. Zählt man die Stunden der "normalen Feuerwehreinsätze" (3800) und die des Kantinenpersonals (2500) dazu, brachte es die FF Schwaz auf über 25.000 Einsatzstunden im Jahr 1999.

So wurden 2 Sirenen installiert, 50 Funkmeldeempfänger (mit eingebauten Rüttler) und Lawinenpiepser angekauft und an alle Bauarbeiter ausgegeben. Die Steuerung der Funkmeldeempfänger wurde so ausgelegt, dass sie über die Feuerwehrzentrale ausgelöst werden konnten. Die Zentrale war die ersten zwei Wochen rund um die Uhr, dann nur mehr während des Baustellenbetriebes mit 2 Mann besetzt.

 

10. Juli 2009
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