Einsatzablauf…

...aus Sicht der Rettungsleitstelle Schwaz...

Personal: Erstphase zwei Disponenten, im weiteren Verlauf drei Disponenten
AblaufAlle nachfolgend angeführten Meldungen erfolgten kurz hintereinander. 

18:07:44 Uhr: erste Meldung durch einen Anrainer der Autobahn aus Vomp:

"Auf der Autobahn im Bereich Vomp muß ein Unfall oder etwas sein, denn er hat etwas krachen gehört und es staut sich, jedoch kann er nicht zuordnen auf welcher Fahrspur." 
Auf Grund dieser Meldung wurde ein RTW von der Dienststelle Schwaz auf die A 12 Fahrtrichtung IBK beordert. Ein weiteres Fahrzeug der Dienststelle Schwaz, das sich auf der Fahrt von Hall nach Schwaz befand (ohne Patienten,) wurde ebenfalls mit dem Auftrag Einsatz in den Bereich Vomp beordert.  

Zweite Meldung, ein deutscher Autolenker: es muß was passiert sein denn es bildet sich ein Stau Richtung INNSBRUCK, ob wir schon etwas wüssten. 

Dritte Meldung: durch ein Person die sich in einem Fahrzeug hinter dem Unfallbus befand, schnell, auf der Autobahn Richtung Kufstein ist ein Bus umgestürzt. 

Vierte Meldung: ebenfalls durch eine Person aus einem Fahrzeug hinter dem Unfallbus: Schnell, da hat es Leute aus einem Bus geschmissen dre Umgefallen ist! (Einsatzörtlichkeit w.o. bestätigt). 

Kurz nach den telefonischen Meldungen (nach ca. 2 Minuten), traf der erste RTW der von Hall nach Schwaz unterwegs war an der Unfallstelle ein.Diese Besatzung machte eine sehr genaue Lagemeldung ( Fahrer Mitglied der SEM - Sondereinsatzmannschaft):

"Busunfall nach Autobahnauffahrt Vomperbach Richtung Kufstein, Fahrzeug umgestürzt, mindestens 10 Personen eingeklemmt, ca. 65 Betroffene (Auskunft vom Busfahrer eingeholt)!" 

In diesem Zeitraum wurden bereits nachstehend angeführte Maßnahmen durch die Disponenten getroffen: 

  • Soforteinsatz der zur Verfügung stehenden Einsatzmittel aus dem Dienstbetrieb
  • Alarmierung Schnelleinsatzgruppe (SEG) Dienststelle Schwaz, 15 Personen mit Funkmeldeempfänger ausgestattet und Einsatzleiter
  • Soforteinsatz für  die RTW der Diensstelle Achensee und Kaltenbach
  •  Anforderung von Einsatzkräften und NAH (Notarzthubschraubern) über die Bereichsleitstelle Mitte (IBK), sowie Rettungsleitstelle Kufstein.

Soforteinsatz für: C 1 (IBK), Heli 3 (Kufstein), NEF Kramsach (Notarzteinsatzfahrzeug), NAW (Notarztwagen) und RTW der Diensstelle Wattens.
I
n weiterer Folge wurden die Einsatzfahrzeuge der Dienststelle Kaltenbach ( RTW ) nachbesetzt, sowie der First Responder (FR) der Dienststelle TUX besetzt.

Anforderung Feuerwehr Schwaz mit Bergegerät über BLZ Schwaz (Gendarmerie)

Um ca. 18:25 befanden sich nachstehend angeführte Einsatzmittel an der Unfallstelle:

6 Notärzte, 2 NEF, 1 NAW, 8 RTW, 3 MEGUS ( Medizinische Großunfallsets ) Dienststelle Schwaz, 2 Sonderfahrzeuge / Mannschaftstransporter, 2 NAH (C1undH3) Landeanflug, 30 Sanitäter / und Einsatzleiter 

Einige Notärzte, die sich im Bereich der Unfallstelle im Stau befanden meldeten sich bei der Rettungsleitstelle Schwaz und erkundigten sich was passiert sei. Diese Notärzte wurden gebeten sich nach Möglichkeit an die Unfallstelle zu begeben!

In der nachfolgenden Phase wurden nachstehend angeführte Maßnahmen durchgefürt:

  • Ständiger Kontakt zur Einsatzleitung vor Ort
  • Abklären der Aufnahmekapazitäten der umliegenden Krankenhäuser.

  • Evidenz der noch zur Verfügung stehenden Einsatzmittel im Bezirk und Überregional

  • Kontakt mit Krankenhaus Schwaz 

Weitere Organisatorische Maßnahmen für die nachfolgende Einsatzphase:

  • Vorverständigung der Zielkrankenhäuser betreffend der Patienten die als erstes von der Unfallstelle mittels NAH abtransportiert wurden. 
  • Verständigung der Gendarmerie, da die Zufahrt für nachfolgende Einsatzkräfte nicht mehr gewährleistet war. 
  • und viele Maßnahmen mehr. 

Die Rettungsleitstelle hat während des gesamten Einsatzes in Zusammenarbeit mit den jeweilig vor Ort eingeteilten Führungsfunktionen wie Einsatzleiter / Leiter Verletztensammelstelle / Leiter Transport /Hubschrauberlandeplatz usw. je nach Einsatzphase Kontakt zu halten, und die Organisation und Koordination abseits der Unfallstelle zu gewährleisten.

Diesbezüglich wurde auch eine Info Hotline in der Bezirksstelle Schwaz eingerichtet, und Räumlichkeiten für Angehörige der Betroffenen eingerichtet. Diese wurden durch Sanitäter und Psychologen betreut.

Nach Einsatzende vor Ort um 21:08 begann die Nachbearbeitungsphase:

Erheben und Abgleichen aller zur Verfügung stehenden Daten die im Laufe des Einsatzes einerseits vor
Ort durch – Leiter Verletzensammelstelle – Transport usw. mittels PLS (Patientenleitsystem) sowie Gendarmerie und andererseits in der Rettungsleitstelle Schwaz zusammengeführt wurden.

Durch diesen Datenausgleich standen bereits um 23:00 Uhr mit 99 % Sicherheit fest 

  •  welche Personen behandelt wurden
  • in welchem Zielkrankenhaus sie sich befinden
  •  mit welchem Einsatzmittel sie Transportiert wurden
  • welche Personen verstorben sind.

Eine schnelle Datenbestimmung ist daher sehr wichtig, um die Angehörigen diesbezüglich zu informieren (Gewißheit zu geben)  und einer erforderlichen Betreuung durch Fachpersonal (Psychologen) zuführen zu können. Die 99 % resultieren daraus, da ein Verstorbener noch nicht identifiziert war. Um 01:00 Uhr waren alle Namen und ein Teil der personenbezogenen Daten bekannt.
In den Morgenstunden wurde dann noch alle Daten aus den behandelten Krankenhäusern gesammelt und durch einen Datenausgleich waren um 10:30 alle Daten bekannt. 

Eingesetzte Rettungsmittel

Bezirksstelle Schwaz

1 NEF, 10 RTW, 05 Sonderfahrzeuge/ Mannschaftstransporter
03 Notärzte, 66 Sanitäter, 04 Psychologischer Akutdienst

Bezirksstelle Innsbruck Stadt

01 NAW, 06 RTW, 01 GUF ( Großunfallfahrzeug), 05 Sonderfahrzeuge/ Mannschaftstransporter
01 Notärzte, 19 Sanitäter, 10 KIT ( Kriseninterventionsteam)

Bezirksstelle Hall / Wattens

01 NAW, 09 RTW, 01 Sonderfahrzeuge/ Mannschaftstransporter
01 Notärzte, 22 Sanitäter

Bezirksstelle Kufstein

02 NEF, 09 RTW, 02 Sonderfahrzeuge/ Mannschaftstransporter
05 Notärzte, 35 Sanitäter

NAH ( Notarzthubschrauber ) :

C 1- Innsbruck, C 4 - St. Johann, C 5 - Landeck, C 8 -Hohenems/ Vorarlberg, Heli 3 - Langkampfen/Kufstein

Gesamt:

5 NAH, 3 NEF, 2 NAW, 34 RTW, 11 Sonder/ Mannschaftstransporter
Notärzte 19, Sanitäter 142, Psychologen 04, KIT 10