Umstellung der Alarmierung 2008

Der 4. Februar 2008 war ein wichtiger Termin für die Feuerwehren des Bezirkes und der Stadt Schwaz. Die Alarmierung wurde umgestellt...

Seit Anfang der 80-er Jahre wurde die Alarmierung der Feuerwehren von der Polizei (vormals Gendarmerie) durchgeführt. Die steigenden Einsatzzahlen machten es aber für die Gendarmeriebeamten immer schwieriger die Alarmierungen neben ihrer polizeilichen Tätigkeiten auszuführen. Deshalb wurde nach einer Lösung für alle Feuerwehren des Landes Tirol gesucht.


Auslösung der sogenannten "Stillen Alarmierung" durch einen Polizeibeamten


Die Technik dazu stammt großteils aus den 80-er Jahren...

Diese fand man in Form der "Leitstelle Tirol" mit Standort in Innsbruck. Dort werden alle Feuerwehrnotrufe angenommen und die daraus resultierenden Einsätze alarmiert und koordiniert.
Nachdem die Bezirke Kufstein, Innsbruck mit Berufsfeuerwehr und Bezirk Innsbruck Land erfolgreich an die Leitstelle Tirol angeschlossen wurden, folgte am 4. Februar 2008 die Aufschaltung des Bezirkes Schwaz. Damit brach auch für die Feuerwehr Schwaz ein neues Zeitalter der Alarmierung und der Kommunikation an.

Alarmierung

Bisher wurden die Feuerwehren von Piepsern mit Sprachdurchsage alarmiert. Das heißt Informationen wie Einsatzart-, und -Ort wurden vom alarmierenden Polizisten - einer Radiodurchsage gleichkommend - durchgesagt.
Das hat sich mit der neuen Alarmierung grundlegend geändert. Die Einsatzinformationen werden nur mehr als Text am Display des Piepsers abzulesen sein.


Alter Piepser. Am Display wurde lediglich der Akkuzustand sowie die Lautstärke angezeigt. Die Information erfolgte per Sprachdurchsage.


Digitaler Pager, seit 4. Feber 2008 im Einsatz  Auf dem Display sind die Einsatzmeldungen abzulesen.

Kommunikation 

Die zweite Änderung betraf die Kommunikation, sprich Funk: bisher standen der Feuerwehr im ganzen Land drei Funkkanäle zur Verfügung, die je nach Einsatz-, bzw. Übungstätigkeit sehr stark belegt waren.
Mit der digitalen Technik stehen zahlreiche sogenannte Gesprächsgruppen zur Verfügung, die eine Entflechtung des Funkverkehres bewirken. Bei Bedarf kann man sich auf die notwendige Frequenz einwählen und dort gemeinsam funken - auch mit anderen Organisationen wie Polizei oder Rettung. Das war bisher nur über die Einsatzzentralen der jeweiligen Organisationen möglich und damit sehr umständlich.


Das Digitalfunkgerät sieht einem Handy gleich
und hat auch ähnliche Funktionen.

Ein weiterer Vorteil des Digitalfunks: es können auch Informationen, sprich Daten versandt werden. Das nennt sich SDS ("Short Data Service" - Kurzdatendienst). Der Short Data Service ist eine Funktion, die zur Übertragung von Statusmeldungen und Kurznachrichten benutzt wird. Damit können Informationen wie Einsatzadresse von der Leitstelle auf das Funkgerät geschickt werden, die Feuerwehr kann auch den aktuellen Status des Fahrzeuges senden.

Statusmeldesystem über Funk

Mit dem Status ist für den Disponenten in der Leitstelle auf Knopfdruck ersichtlich, ob die Feuerwehr ausgerückt (Status 3), am Einsatzort (Status 4) oder schon wieder auf der Rückfahrt (Status 1) ist. Durch drücken der jeweiligen Taste am Funkgerät wird der Status übertragen.

Status 1 = Frei Funk bzw. auf Rückfahrt
Status 2
= Frei Wache
Status 3
= Einsatz übernommen
Status 4
= am Einsatzort
Status 5 = Sprechwunsch (die Leitstelle Tirol meldet sich auf der Gruppe BOS FW SZ)

Link: ein Wörterbuch zum Thema Digitalfunk