21.08.09: Chlorgasaustritt in Privatschwimmbad

Chemische Reaktion setzt Chlorgas frei...                               

Beim Umfüllen von Chlorgranulat kam es am Freitag, dem 21. August in einem Schwazer Privathaus zu einer chemischen Reaktion. Die Feuerwehren Schwaz und Jenbach entschärften die Situation.

Chlor wird in Schwimmbädern verwendet, um Keime im Wasser abzutöten. Während bei großen, öffentlichen Schwimmbädern Gasflaschen verwendet werden, kommt bei privaten Schwimmbädern vor allem Chlorgranulat, unter anderem in Form von Tabs zur Anwendung. Diese Tabs sind an sich einfach und sicher zu handhaben. Sie werden in eine Dosiereinrichtung gegeben, wo es mit dem Schwimmbadwasser in Kontakt kommt. Durch den Kontakt mit Wasser lösen sie sich auf. Ist die Dosierung zu hoch, wird das Gas in die Umgebung abgegeben.
So geschehen auch am Freitag kurz vor Mittag in Schwaz. Wieso schlußendlich Chlorgas austreten konnte ist nicht restlos geklärt. Der Besitzer dosierte wie immer, als es plötzlich zur Reaktion kam.
Er verließ den Raum und verständigte umgehend die Leitstelle Tirol, die laut Alarmplan die Feuerwehren Schwaz und Jenbach alarmierte.

Mit Chemieschutzanzügen wurde das Granulat in ein Bergefaß gegeben. Weil die Reaktion nicht gestoppt werden konnte, wurde das Faß auf die freie Wiese gebracht, wo die Tabs vollständig im Wasser aufgelöst wurden. Anschließend wurde das ganze Haus belüftet und mit Messgeräten nach gefährlichen Restkonzentrationen gesucht. Nachdem alle Räume durchgemessen und belüftet waren, konnte der Einsatz nach ca. 2 Stunden beendet werden. Die Feuerwehren Schwaz und Jenbach standen mit 10 Fahrzeugen und 40 Mann im Einsatz. Das Rote Kreuz stand mit einem Rettungswagen und Notarzt vor Ort zur Verfügung.


...das Überfass wird vorbereitet...


...das Gebäude belüftet...


...nach der Bergung des Granulates wurde grob dekontaminiert...


...und Faß samt Vollschutzanzugträger...


...in die grüne Wiese gebracht...


...wo das Faß dann nochmals geöffnet und mit Wasser geflutet wurde...


...nach 2 Stunden konnte der Einsatz beendet werden.