02.08.12: Ausrückordnung auf einen Blick

Erleichterung bei der Fahrzeugbesetzung...

Die Idee

Kameraden der Feuerwehr Schwaz hatten vor gut 6 Monaten die Idee, die Fahrzeugausrückordnung für jedes Einsatzstichwort automatisch über einen Computerbildschirm anzuzeigen. Damit soll es den Kameraden einfacher gemacht werden, die für den jeweiligen Einsatz notwendigen Fahr-zeuge zu besetzen. Die Kombination aus Einsatzstichworten, (mehr als 300, von der Leitstelle Tirol vorgegeben) sowie dem umfangreichen Fuhrpark der Feuerwehr Schwaz machen es nicht einfach festzustellen, welches Fahrzeug ausrücken soll und welches nicht.

Schlussendlich hat das Ergebnis die Erwartungen bei weitem übertroffen. So wird auf den Bildschirmen nicht nur die Ausrückordnung, sondern auch die Straßenkarte mit dem Einsatzort in der Bildmitte angezeigt. Weiters sind alle Fahrzeuge samt dem aktuellen Einsatzstatus, ebenso der Einsatzcode sowie die von der Leitstelle Tirol erfassten Informationen am Schirm zu sehen.
Damit genügt ein kurzer Blick um alle notwendigen Informationen nochmals zu sehen. Vor allem die Maschinisten haben damit nochmals die Möglichkeit, den genauen Anfahrtsweg zu studieren.

Die Entstehung

Besonders erwähnenswert ist, dass sowohl die Software als auch die sehr umfangreiche Datenpflege (zu jedem Einsatzstichwort mussten die benötigten Fahrzeuge hinterlegt werden) zu 100 Prozent in Eigenleistung programmiert bzw. eingegeben wurde. Ein Kamerad hat die ganze Software sowie alle Schnittstellen programmiert und eingestellt. Drei weitere haben die Ausrückorder mit den Einsatzstichworten im System hinterlegt. 5 Monate zusätzliche, freiwillige Arbeit steckten in der Software bevor die Testphase in Betrieb gehen konnte. Ein Monat wurde das Programm auf Herz und Nieren von den Kameraden getestet. Dazu wurde ein eigener Bildschirm installiert.
Nach erfolgreicher Testphase wurden zwei weitere Bildschirme für die Umkleideräume angeschafft und installiert. Damit stehen die Informationen an allen neuralgischen Stellen im Haus zur Verfügung.

Die Details - was kann die Software

Grundsätzlich unterscheidet die Software zwischen Einsätzen innerorts, außerorts und denen auf der Autobahn A12. Weiters wurden Zusatzinformationen zu Gebäuden, Tunneln und vieler weiterer Gebäude bzw. Einsatzsituationen hinterlegt.

Handelt es sich zum Beispiel um einen Trafobrand, würde auch der Hinweis "AB Sonderlöschmittel mit 80kg CO2 ausgestattet" auf den drei Bildschirmen als Zusatzinformation ersichtlich sein. Kommt ein WLF - Maschinist, kann dieser bereits den richtigen Abrollcontainer aufsatteln.
Handelt es sich hingegen um ein Ereignis im Tunnel, erscheint sofort der Vermerk "Achtung wegen Erdung, Kontakt mit Erdungsfeuerwehr aufnehmen, weitere Schritte mit Absprache von ÖBB Einsatzleiter" am Schirm.
Wird ein Sonderfahrzeug, z.b. die Drehleiter, alarmiert, unterscheidet die Software auch, ob es sich um einen Gebäudebrand oder um eine Personenrettung mit der Drehleiter handelt. Bei einem Gebäudebrand wird zusätzlich automatisch ein Tanklöschfahrzeug vorgeschlagen. Bei einer Drehleiterrettung für den Rettungsdienst rücken nur Kommandofahrzeug und Drehleiter aus. Je nach Ereignis gilt dies auch bei dem schweren Rüstfahrzeug sowie allen anderen Sonderfahrzeugen in der Feuerwehr Schwaz.

Notwendige und optionale Fahrzeuge

Für die optionale Fahrzeugdisposition haben sich die Kameraden etwas besonderes einfallen lassen:

Es wird zwischen Fahrzeugen unterschieden, die auf jeden Fall ausrücken müssen, und solche, die ergänzend, z.b. auf Anforderung, also optional, ausrücken sollen. Alle Fahrzeuge die fix zum Einsatzort ausrücken, werden in einer dunkelgrauen Spalte angezeigt. 
Daneben findet sich eine hellgraue Spalte, in der die optionalen Fahrzeuge angeführt sind.

Wird zum Beispiel "Rauch im Freien" im Waldgebiet gemeldet, wird die Drehleiter im hellgrauen Bereich angezeigt. Sie kann, muss aber nicht ausrücken. Wird aber "Rauch im Freien" in der verbauten Innenstadt gemeldet, rückt die Drehleiter sofort mit aus, weil es sich auch um einen Gebäudebrand handeln kann.
Die optionalen Fahrzeuge werden bei fast allen Einsatzcodes hinterlegt

Die Statusanzeige

Egal zu welcher Tages-oder Nachtzeit, ob Einsatz, Brandwache oder Übung - zu jeder Zeit ist seit Inbetriebnahme der Software auch jeder Status der Fahrzeuge an den Bildschirmen abzulesen. Somit weiß jeder sofort, ob ein Fahrzeug außer Dienst, oder eventuell auf Einsatz ist. Gerade bei einem Einsatz ist für die später ankommende Mannschaft sofort klar ob und welches Fahrzeug schon ausgerückt, beziehungsweise welches Fahrzeug noch zu besetzen und nicht ausgerückt ist.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals recht herzlich bei unsern Kameraden, Hannes, Patrick, Simon und Michael für die viele Arbeit an diesem Programm bedanken.


Links am Schirm sind alle Textinformationen, rechts ist der Einsatzort auf der Karte zentriert... 

 


...Grüne Fahrzeug stehen in der Wache, Kommando 1 in rot ist am Einsatzort eingetroffen, das TLF in Orange in Anfahrt, das SRF in blau ist Frei Funk...


...der rechte Teil zeigt den Einsatzort auf der Karte...



...zwei Bildschirme hängen in den Umkleidekabinen...


...einer steht im Bereitschaftsraum.