Wasserdienst

Schon vor über 40 Jahren wusste die Feuerwehr Schwaz über die Wichtigkeit des Wasserdienste Bescheid. Anfang der 1970 er Jahre wurde so ein erstes Boot angeschafft, um am Inn rasch Hilfe leisten zu können. Bald gesellte sich noch ein Schlauchboot hinzu. Die Ausrüstung wurde über viele Jahre im so genannten Dorfmagazin untergebracht.
Im Einsatzfall rückten zwei Zugfahrzeuge für die Boote in Richtung Dorfmagazin aus, wo die Boote angehängt wurden. Danach ging es zum Anlegesteeg, wo die Boote zu Wasser gelassen wurden. Weil dies sehr viel Zeit in Anspruch nahm, wurde rasch der Wunsch nach einem Bootshaus direkt an der Anlegestelle laut.
Im Jahr 1997, nach langer Verhandlung mit Stadt und Land, sowie viel Herzblut des damaligen Sachgebietsleiters Heinz Löffler, konnte dieser Wunsch umgesetzt werden. In Eigenleistung wurde ein Bootshaus errichtet, um noch schneller die Boote ins Gewässer des Inns zu bringen.

Nun, viele Jahre später, griff auch der Landesverband Tirol das Thema Wasserdienst auf und gründete im März 2017, unter der Landessachgebietsleitung von unserem BI Gert Delazer, den Sachgebiet Wasserdienst. Die Aufgaben für Gert und sein Team im LFV sind klar: die Gewonnen Fähigkeiten und Erkenntnisse der letzten Jahre in Tirol zu Verbreiten und mit höchster Qualität die Ausbildungsstandards aller Rettungsschwimmer und Taucher zu Vereinheitlichen.

Was die Feuerwehr Schwaz angeht, ist sie mit zwei Booten und 20 aktiven Rettungsschwimmern bestens für schnelle Hilfe gewappnet, um Einsätze zu Wasser von Hall bis hinunter nach Brixlegg, das gesamte Zillertal und in zweiter Linie dem Achensee abwickeln zu können. Den Schwimmern steht noch dazu ein WAF – Wassereinsatzfahrzeug zur Verfügung, um schnell zum Einsatzort zu gelangen.

Ausbildung

Für den Einsatz als Rettungsschimmer  ist der positive Abschluss des Retterscheines notwendig.

Anschließend muss der Rettungsschwimmer eine entsprechende praktische Ausbildung   in fließenden Gewässern (mindestens 2 Ausblidungseinheiten) absolvieren. Die endgültige Einsatzfreigabe wird vom Kommandanten in Abstimmung mit dem Ausbildungsverantwortlichen der  Feuerwehr ausgestellt.

Nach dieser Ausbildung muss jeder Rettungsschwimmer jährlich an mindestens einer praktischen u. theoretischen Ausbildung im Fließgewässer teilnehmen. (Berge- u. Rettungstechniken, Gefahrenkunde, Gewässerkunde usw.) teilnehmen.

Seit einigen Jahren muss der Rettungsschwimmer im  Umgang mit Hubschraubern geschult werden.

Zielsetzung:

  • Bei Such-/und Rettungseinsätzen auf Gewässern werden Hubschrauber alarmiert.
  • Der Feuerwehrrettungsschwimmer soll daher im Umgang mit derartigen komplexen
    Such-/und Rettungsmittel geschult sein.
  • Neben der eigentlichen Aufgabe als Retter soll er in der Lage sein, den Piloten bei Außenlandungen einzuweisen und bei der Suche aktiv zu unterstützen - Besondere Ortskenntnisse über das Gewässer, Wissen um Hindernisse und Besonderheiten der
    örtlichen Gegebenheiten

Jährlich werden laufend weitere Schwimmer ausgebildet, um immer ausreichend Einsatzkräfte bereitstellen zu können. Da gerade der Inn ein sehr tückisches Gewässer ist, werden die Prüfungen sehr genau und streng beurteilt. Zuerst muss man den Helferschein bestehen, um dann nach einer Erfahrungszeit den Retterschein machen zu können. Körperliche und geistige Fitness ist bei dieser Art der Freiwilligkeit unerlässlich. Denn bei Tag oder Nacht, ob warm oder kalt, wenn Hilfe benötigt wird müssen die Kameraden 100%ig ihre Leistung abrufen können, um sich nicht zu gefährden und anderen zu helfen.

Kriterien die ein Rettungsschwimmer in der FF Schwaz mind. beherrschen muss:

  • Vollendetes 16. Lebensjahr
  • 300m Schwimmen in Überkleidern
  • 25m Streckentauchen
  • 30 Minuten Dauerschwimmen, davon 10 Minuten in Rückenlage ohne Armtätigkeit
  • 3-maliges Tieftauchen (4-5 Meter) mit heraufholen eines 5kg schweren Gegenstandes
  • je 50m Retten einer etwa gleich schweren Person, beide bekleidet, mit Kopf-, Achsel-, Fessel- und Seemannsgriff
  • 50m Transportieren (Ziehen) einer gleich schweren Person
  • Erste Hilfe
  • Selbstrettung
  • Rettungsgeräte

Einsatzschutzbekleidung/Ausrüstung für Feuerwehrrettungsschwimmer 

Grundausrüstung:

  • Neoprenanzug (mind. 5 mm Stärke)
  • Schwimmweste - mit Panikverschluss (Wildwasser-Weste) - in Fließgewässer
  • Schutzhelm (z.B. Rafting-Helm), mit wasserdichter Helmlampe
  • Neoprenschuhe - für sicheren Halt (Wildwasser-Schuhe)
  • Neoprenhandschuhe - für sicheren Griff
  • Schwimmflossen

Zusatzausrüstung (optional):

  • Taucherbrille, Schnorchel - in stehenden Gewässern
  • Tauchermesser
  • Tragbares Handfunkgerät - in wasserdichter Tragetasche

Um im Einsatzfall noch schneller Ausrücken zu können, steht den Rettungsschwimmern im Gerätehaus ein Behälter zur Verfügung in dem die komplette Ausrüstung eines RS gelagert ist. So kann die Ausrüstung ins Fahrzeug mitgenommen werden und der RS sich während der Fahrt anziehen.